Jahresbericht des Präsidenten
Verlesen an der GV vom 11. März 2017 im Bergheim, Uetikon
Geschätzte Züchter und Freunde der Kleintierzucht, Für uns Kleintierzüchter war das vergangene Zuchtjahr eine Katastrophe. In meiner ganzen Kleintierzüchter – Karriere habe ich noch nie so etwas erlebt und das gemeine, ja fast schreckliche dabei ist, dass es offenbar im gleichen Stil weiter geht.
Es begann zwei Wochen vor unserer traditionellen Jungtierschau in Obermeilen. Bei drei uns bekannten Züchtern im Kanton Zürich brach erstmals in der Schweiz die VHK2 Variante, eine Kaninchenkrankheit mit tödlichem Ausgang aus. Unser Kantonales Veterinäramt verbot darauf sofort alle Ausstellungen mit Kaninchen und somit mussten wir die Jungtierschau absagen.
Im Laufe des Sommers entschied dann unser Veterinäramt, dass nur gegen VHK2 geimpfte Kaninchen ausgestellt werden durften. Der dafür nötige Impfstoff aus Frankreich wo die Krankheit schon 1-2 Jahre früher aufgetreten war, konnte mit Spezialbewilligungen und etlicher Wartezeit aufgetrieben werden. In einer gut vorbereiteten Impfaktion wurden über 300 Kaninchen aus unserem Verein durch die Tierarztpraxis Götz und Waidiasekura aus Egg an zwei Nachmittagen geimpft. Kosten für den Verein fast Fr. 2000.--.
Somit war eigentlich alles erledigt für die Ausstellungen im Winter, insbesondere für unsere Vereinigungsausstellung in Birmensdorf. Aber auch das sollte nicht sein. Kurz nach unserer Geflügel – Vorbewertung wurden die ersten toten Reiherenten am Bodensee gefunden, später auch in anderen Seen der Schweiz. Daraufhin verbot das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen alle Ausstellungen für Geflügel. Somit fanden alle Ausstellungen im Winter ohne Geflügel statt.
Damit noch nicht genug. Das Verbot für Geflügel wurde bis Ende März 2017 ausgedehnt, was eigentlich unsere Jungtierschau in Obermeilen am Muttertag möglich gemacht hätte, doch am 2. Februar entschied unser Kantonales Veterinäramt als einziges in der Schweiz, dass nur geimpfte Kaninchen im Alter von mindestens 12 Wochen an Jungtierschauen ausgestellt werden dürfen. Man rechne: Selbst wenn sofort in allen Ställen Kaninchenhochzeiten gefeiert worden wären, kämen diese frühestens am 5. März zur Welt. 12 Wochen ab diesem Datum ist Ende Mai, also zu spät für unsere Jungtierschau. Dazu die Ungewissheit, ob das Ausstellungsverbot für Geflügel einmal mehr verlängert wird. An einer eilig einberufenen Vorstandssitzung haben wir beschlossen die Jungtierschau abzusagen. Auch zur Problematik Jungtierschau beigetragen hat der plötzliche Tod unseres Ehrenmitglieds Hans Wiederkehr, der am 20. Januar nach sehr kurzer Krankheit verschieden ist. Er war ein tragender Pfeiler in der Organisation dieser Jungtierschau, die ihm sehr am Herzen lag.
Mir und dem Vorstand war sofort klar, dass wir ob all dieser negativen Schlagzeilen keineswegs aufgeben. Es wurde alles unternommen, um den aktiven Züchtern zu helfen und unser Jahresprogramm möglichst vollständig und den Gegebenheiten angepasst durchzuziehen. Der Helfertag in unserem Kleintierareal fand am 16. April bei strömendem Regen statt. Trotzdem konnte die Umzäunung wo nötig erneuert werden und ein Züchterhaus für einen Neuanstrich vorbereitet werden. Den zahlreichen Helfern herzlichen Dank. Auch zum Unterhalt unserer Anlage gehörte die Instandstellung der Ueberdachung meiner Stallanlage sowie die vollständige Neubedachung unseres Klubhauses. Bei eisiger Kälte aber schönem Wetter wurde das ganze Dach abgedeckt und die von Mardern zerfressene und verschissene Isolation erneuert, dann alles neu hergerichtet und gedeckt. Neben dem Dachdecker mit zwei Gehilfen haben von unserem Verein Marcel Kuster und Vic Röthlisberger sowie später auch Kari Süess tagelang mitgeholfen. Wie junge Affen sind sie auf dem vereisten Dach herumgeklettert und haben so mitgeholfen die hohen Kosten für unseren Verein zu reduzieren. Dafür gehört ihnen unser aller Dank und Applaus!
(Anmerkung; über Bilder der "jungen Affen" :-) würde sich die Webmasterin sehr freuen. Wer Fotos davon gemacht hat, sende sie doch bitte per Mail an mich. Vielen Dank!)
Auf das Jahresprogramm möchte ich nur kurz eingehen, dafür sind unsere kompetenten Obmänner da:
Jungtierschau Obermeilen abgesagt, dafür eine Kleintierausstellung in unserer Anlage in Männedorf am 21. August durchgeführt.
Besuch aus Hombrechtikon musste wegen Ansteckungsgefahr um ein Jahr verschoben werden.
Alle Delegiertenversammlungen und Tagungen von uns gut besucht. Wir waren immer bestens informiert über VHK2, Vogelgrippe und Massnahmen unserer Dachorganisationen und Veterinärämter. Unsere monatlichen Höcks jeweils am letzten Mittwoch des Monats hat dazu beigetragen, dass die Züchter informiert waren.
Unsere Vereinsreise am 19. Juni wurde von Hermann Fritschi und Jörg Achhammer bestens organisiert. Dass der Bodensee die Ufer überschwemmt war offenbar nicht eingeplant, sonst hätte man uns vorher gesagt, dass man Stiefel mitnehmen sollte!
Trotz Regenwetter eine schöne und vor allem gemütliche Reise.
Der Lottoabend,organisiert von Marcel Kuster war wiederum ein voller Erfolg und fast jeder ging mit einem oder mehreren guten Preisen nach Hause.
Unsere Vorbewertungen für Geflügel und Kaninchen konnten plangemäss durchgeführt werden. Die Kaninchen waren zu diesem Zeitpunkt alle geimpft und die Vogelgrippe noch nicht in der Schweiz.
Leider konnte an allen Ausstellungen im Winter kein Geflügel ausgestellt werden, dafür haben die Kaninchenzüchter schlussendlich dank Impfung alle Ausstellungen
mit teils gutem Erfolg beschicken können. Herausragend die schönste Zibbe der Kleinrexe von Hermann Fritschi an der Schweiz. Klubschau in Uster und der Rassensieger von Willi Kohlbacher mit 97,5 Pkt. an der Rammlerschau in Sargans.
An unseren beiden Zeitungssammlungen in Uetikon und Männedorf haben immer genügend Mitglieder bei bester Laune und gutem Wetter teilgenommen. Aus dem Kassabericht von Lisa Dolder geht ja hervor wie wichtig diese Papiersammlungen für unseren Verein sind. Allen Papiersammlern herzlichen Dank.
Die Mitgliederzahl bleibt nahezu unverändert und beläuft sich auf Ende 2016 auf total 165 Mitglieder, davon 52 Aktive.
In dieser schwierigen Zeit für uns Kleintierzüchter danke ich allen, die mithelfen unsere Züchter zu unterstützen und die sich am Vereinsleben aktiv beteiligen. Wir sind auf jeden Einzelnen angewiesen und ich möchte mich entschuldigen, dass ich nicht alle namentlich erwähnen konnte oder schlicht vergessen habe.
Ausblick: Es gilt für uns das Beste aus der heutigen Situation mit Vogelgrippe, anderen Geflügelkrankheiten und VHK2 der Kaninchen zu machen. Ich hoffe, dass unsere Dachverbände Druck auf die Veterinärämter machen können, damit nicht alle Ausstellungen einfach verboten werden. Wichtigster Anlass in diesem Jahr ist die Vereinigungsausstellung in der Turnhalle Obermeilen. Wenn alle Züchter uneingeschränkt mitmachen dürfen rechnen wir mit ca. 700 Tieren. Es versteht sich von selbst, dass wir hier auf die Hilfe aller Mitglieder angewiesen sind. Das OK wird sich rechtzeitig melden. Es soll eine schöne Ausstellung werden, gute Zusammenarbeit und viel Spass und Geselligkeit gehört auch dazu.
Erwähnen möchte ich noch die gute Zusammenarbeit mit der Fellnähgruppe Meilen und mit dem Vorstand. Zusammen bringen wir die Züchter und den Verein über diese für uns so schwierige Zeit hinweg.
Ich bin zuversichtlich, dass mein letztes Vereinsjahr als Präsident für den Verein erfolgreich und in guter Kameradschaft abgeschlossen werden kann und wünsche Euch allen eine zufriedene Zeit.
Der Präsident, Willi Graf